Mittwoch, 27. Mai 2009

KM 8415 bis 8733 – Cairns and Cape Tribulation: Zuviel Zeit und das "Masturbation-Mobile"

To-Do-Liste: Erledigt. To-Drive-Liste: Abgefahren. Mit dem Stop in Townsville war unsere Runde durch Australien komplett, selbst der Tauchtrip am Great Barrier Reef, eigentlich erst geplant für unseren letzten Stop in Cairns, war bereits abgehakt. Gedanklich waren nach dem Tauchtrip eh schon eine Insel weiter in Neuseeland, insofern hätten wir volley nach Cairns weiterfahren können, den Van zurückgeben und Neuseeland bereits eine Woche früher mit unserer hochwohlgeborenen Anwesenheit beglücken.
Aber von der Autovermietung gibt es natürlich maximal ein freundliches Lächeln und ein Bussi aufs Bauchi, wenn man den gemieteten Van früher als vereinbart zurückgibt. Also eine Woche Zeit totschlagen im australischen Nordosten.... es gibt Schlimmeres.
Nach kurzen Stops am Crystal Creek und an den Wallaman Falls, Australiens Wasserfall mit der höchsten Fallhöhe (278m), war unsere nächste und letzte Station in Australien Cairns, die Party- und Tauchzentrale der Gegend. Klingt gut? Nicht wirklich. Problem: Das Reisebudget sieht definitiv kein Geld für Party in Ländern vor, in denen das Bier mehr als 50 Cent pro Glas kostet, und allein beim Wort „Tauchen“ brechen unsere Kreditkarten schon in Angstschweiß aus.
Glücklicherweise haben uns in Cairns bereits Matt und Kath erwartet, die uns bereits (mit einigen anderen) durch Südostasien begleitet hatten und grade in Australien angekommen waren. Ihr erstes Ziel: Cape Tribulation an der nordöstlichen Spitze Australiens, dessen Sehenswürdigkeit sein „tropische Insel“-Feeling ausmacht, da hier der tropische Dschungel bis an den Strand reicht, was offenbar weltweit recht selten ist (behaupten zumindest sämtliche Touristenführer und –infos). Gesagt, getan, einen weiteren Campervan besorgtund wieder einmal wird eine herrliche Küstenstraße entlanggecruist“ (diesmal allerdings dem Tempolimit entsprechend).
An dieser Srelle ein kurzer Einwurf zum Van der beiden: Es gibt in Australien (und Neuseeland) unzählige sehr billige Anbieter für Mietautos und –campervans. Die wohl coolste Verleihfirma ist „Wicked Vans“, die relativ alte, aber noch fahrtüchtige (bzw. In manchen Fällen grade noch fahrtüchtige) Modelle anbietet, dafür aber sehr billig und noch dazu in wirklich coolen Designs, vom Elvis-Van über das Blues Brothers-Mobil bis hin zum Van im Polizei-Design (siehe Fotos). Abgerundet wird das Design immer mit einem Spruch entweder passend zum Design (bei den Blues Brothers „We’re on a mission from God“, beim Polizei-Van „Sex Police – Spread’em!“) oder einfach einen kurzen Sex-Witz à la „“. Klingt alles super, hat aber den Haken, dass du dir dein Design nicht aussuchen kannst, wie Matt und Kath durch einen ziemlichen Griff ins Klo herausfinden mussten. Ihr Van in der Kurzfassung: Komplett weiss und links, rechts und auf der Rückseite in riesigen Buchstaben respektive die Sprüche „I don’t masturbate... YEAH, RIGHT!!!“, „I’m still a virgin... YEAH, RIGHT!!!“ und „I don’t think about gay sex... YEAH, BLOODY RIGHT!!!”.
Urplötzlich extrem stolz auf unseren eigenen Van, der noch dazu größer war als Matts und Kaths „Masturbation-Mobile“, sind wir also gemeinsam die Küste nach Cape Trib entlang, dessen Landschaft dann auch wirklich nicht enttäuscht hat: Urwald, Strände, Meer – hätten wir noch dazu etwas Sonne gehabt, wären die Fotos beim unwissenden Betrachter auch leicht als Hawaii durchgegangen.
Noch dazu hat uns das Wiedersehen mit den beiden die Gelegenheit gegeben, die in Südostasien gelernten Karten- und Trinkspiele wieder aufzufrischen und ein bißchen „Goon zu slappen“. Übrigens, nicht wesentlich zum Verständnis der ganzen Goon-Slap-Geschichte, aber ein nettes Stück unnützes Wissen (NEON lässt grüßen!): „Goon“ ist das Aboriginee-Wort für Kissen und dass der Billigwein so betitelt wird, kommt offenbar daher, dass einige Aboriginees nach dem „Genuss“ des Weins den „Tetra-Sack“ wieder aufblasen und als Kissen verwenden. Angesichts der Kissenqualität in einigen Hostels definitiv ein Gedanke, den man im (bzw. unterm) Hinterkopf behalten sollte...
Nach Rückgabe unseres Vans blieb dann nichts mehr übrig, als den Beiden eine gute Weiterreise in ihrem Masturbation-Mobile zu wünschen, und noch drei Tage in Cairns totzuschlagen bis zu unserem Abflug, was erstaunlich schwierig ist, wenn man nicht gewillt ist, sein Reisebudget zu versaufen. Rückblickend hätten wir diese wohl besser auf der Suche nach warmen Klamotten verbracht als im Kino und in Internet-Cafés...

1 Kommentar:

  1. Der Before-After-Cassowary ist definitiv das genialste Verkehrsschild das jemals irgendwo aufgestellt wurde :D
    ...auch wenn mich beim Lesen dieser Zeilen wieder mal diese gewisse Wut überkommt, die sich hier jedes Mal gemeinsam mit dem "ich-will-auch-wieder-dorthin"-Gedanken zu Wort meldet ;)

    Cheerio, der Hirrs

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