Dienstag, 2. Juni 2009

Auckland: Salzburg besucht man ja auch nicht im November...

Neuseeland: „Land der Berge, Land der Täler, Land der Schafe, wiesenreich. Heimat bist du schöner Strände und geiler „Herr der Ringe“-Film-Locations...“ So unsere bescheidenen Vorstellungen von den lauschigen beiden Inseln, die da als nächste am Weg liegen, inspiriert von Reiseführern, Fotos und den Erzählungen anderer Besucher, von denen anscheinds jeder in Neuseeland das Land seiner Träume gefunden hat, aus einem oder allen der oben erwähnten Gründe.
Neuseeland. Schnürlregen, Dauerregen, Platzregen, Regen von der Seite und von oben, Regen mit Wind und ohne, Regen mit Nebel und ohne, Temperaturen um die 10 Grad, Hostels mit einer Heizung bestehend aus zwei strategisch im Gebäude aufgestellten Heizstrahlern und Landschaften der Kategorie „Mei, das wär sicher voll schön im Sommer“. Soweit das Neuseeland, das wir in unseren ersten paar Tagen kennengelernt haben.
Schon der Empfang am Flughafen war, wie passend, sehr kalt. Da stehen wir am Zoll, zwei übermüdete, planlose und mit jeder Warteminute schlechter gelaunte Backpacker und dienen den netten Damen und Herren als Beschäftigungstherapie: Wir werden zur Seite genommen, ausgequetscht zu vergangenen Reisezielen, Pläne für Neuseeland, Job, Medikamenten- und Drogenkonsum, als wären wir die Corleone-Familie auf Urlaub, unsere Reiseapotheke wird durchwühlt, unsere Schuhe mal kurz zur Desinfektion entführt (OK, sie haben sicher nicht nach Rosen geduftet, aber gleich desinfizieren?!), und erst nach gut einer Stunde werden wir wieder gehen gelassen. Welcome to New Zealand, enjoy your trip...
Die erste Station, Auckland, hat sich nahtlos an diese Begrüßung angeschlossen und bot nur wenig mehr als zuwenig Wärme und zuviel Regen. Sehenswert waren das Auckland Museum (was soll man bei dem Wetter anderes tun als das örtliche Museum zu besuchen?) und der örtliche Kathmandu-Outdoor-Shop, der über eine äußerst willkommene Auswahl an warmen Pullovern und Thermo-Unterwäsche verfügt.
Dementsprechend ausgestattet und mit unserem neuen Rental-Gefährt unterm Hintern (von der Verleihfirma passenderweise „El Cheapo“ betitelt... das Gefährt, nicht der Hintern!), brechen wir bei – na, wer errät es? ... ja, richtig, bei – strömendem Regen auf zur Coromandel-Halbinsel und in den folgenden Tagen weiter die Ostküste entlang in die Bay of Plenty. Dankenswerterweise haben wir wenigstens nicht nur das schöne Wetter in Australien gelassen, sondern auch die extremen Distanzen zwischen den Reisezielen, sprich, wer nicht gerade von der Nordspitze zur Südspitze muss, ist normalerweise in wenigen Stunden am Ziel. Damit sind die positiven Aspekte dieser ersten paar Tage in Neuseeland allerdings auch schon erledigt, der Rest besteht im Besuchen verschiedener angeblich so schöner Orte, deren Schönheit aber entweder im Dauerregen davonschwimmt oder zwar im Ansatz erkennbar ist, aber erst im Frühjahr wieder erblüht. Die rühmliche Ausnahme bildet die Cathedral Cove, ein selbst im Herbst wunderschöner Strand mit malerischen Felsformationen am Ufer und direkt davor, der noch dazu für die Dauer unseres Besuches vom Regen verschont bleibt.
Aber genug des nasskalten Rumsuderns, das ist wohl einfach die Jahreszeit. Salzburg besucht man ja auch nicht im November. Nun machen wir uns auf ins geographische Herz der Nordinsel nach Rotorua und damit auch, wenn man dem Führer glauben darf, dem kulturellen Maori-Ursprung von Neuseeland. Außerdem ist die Gegend dort bekannt für ihre Thermalquellen, vielleicht ist es ja dort etwas wärmer und wenn es regnet, legen wir uns in den nächsten heißen Whirlpool...

PS: ja es stimmt, die Bilder passen nicht ganz zum Text. Aber wer von euch würde schon den Regen fotografiern??

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