Freitag, 21. August 2009

Philadelphia: Freedom, Liberty und Rocky

Nach Washington D.C. war Philadelphia der nächste Stop auf meiner "Freedom, Liberty and Independence"-East-Coast-Tour. Wiederum ein super Couchsurfing-Stop, davon abgesehen waren die vier Tage dort aber eher eventlos. Philadelphias Highlight sind seine "historische" (für amerikanische Standards) Altstadt und die dort ausgestellten Artefakte und Gebäude aus der Zeit des Unabhängigkeitskrieges, wie zum Beispiel die Independence Hall, den Geburtsort der Unabhängigkeitserklärung, und die "Liberty Bell", die das siegreiche Ende des Unabhängigkeitskrieges in der damaligen Haupstadt Philadelphia verkündete. Dummerweise war meine Gier nach derlei Kram schon in DC mehr als gestillt worden, davon abgesehen war die National Mall einfach ungleich interessanter als ihr Pendant in Philadelphia, der Independence National Park. Man sieht schon, die Namensgebung von so ziemlich allem beschränkt sich hier wieder auf die großen amerikanischen Pathos-Worte.
Uramerikanisch, wenn auch etwas jünger, übrigens auch ein anderes Markenzeichen Philadelphias bzw. dessen Geschichte: Die Rocky-Statue. Im ersten Teil der Rocky-Filme erklimmt Rocky, der ja laut Drehbuch aus Philadelphia stammt, in einer Schlüsselszene zum legendären Soundtrack von "Eye of the Tiger" die Treppen des Philadelphia Museum of Art. Später im Film wird ihm deswegen eine Statue an genau dieser Stelle errichtet. Und diese Statue schaffte schließlich den Sprung vom bloßen Dasein als Filmrequisite zum Monument in der realen Welt: Heute steht ein bronzener Rocky am Fuß der erwähnten Treppen und ein "Rocky"-Schriftzug mit dazupassenden Fußabdrücken im Beton ziert deren Kopf. Ungefähr so, als würde in Österreich jemand zum Gedenken an "Muttertag" eine Roland-Düringer-Statue vor dem Kunsthistorischen Museum in Wien aufstellen... Und so dient die Statue und der Filmausschnitt heute dem Gaudium der Touristen, die sich scharenweise schattenboxend die Treppen hinaufschwitzen und oben ihren besten Rocky-Siegestanz aufführen, während ein Freund das Ganze zur Freude der Verwandtschaft daheim auf Video festhält.
Ansonsten, wie gesagt, Philadelphia, nettes Städtchen, das größte Schlachtschiff der Welt im Hafen (die mittlerweile pensionierte USS New Jersey), mit dem Philly Cheese Steak Sandwich ein weiteres kulinarisches Highlight der Reise, alles schön und gut, aber langsam scheint die Reise oder zumindest die viele Hatscherei in Washington ihren Tribut zu zollen. Die Lust auf große Entdeckungen hält sich in Grenzen. Drum geht es auch schnell wieder weiter Richtung Norden. Der nächste und letzte Stop der Reise: Boston, Massachusetts.

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