Dienstag, 30. Juni 2009

Yasawa Islands, Fidji: Jede Medaille hat zwei Seiten...

Zuersteinmal, weils es ja doch ein nicht unbedeutendes Ereignis weltweit war (und somit sozusagen auch "am Weg lag"), an dieser Stelle ein kurze Verbeugung vor dem kürzlich verstorbenen "King of Pop" Michael Jackson. So viele Charakterschwächen (und vielleicht Perversitäten) er auch gehabt haben mag, vor soviel musikalischem Genius muss man einfach mal kurz den Hut ziehen. Möge er nun den Frieden (und die gewüschte Hautfarbe) finden, der im bis dato nicht vergönnt war...
Das wars auch schon wieder, back to business.
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Fidji... ja, lass es nocheinmal auf der Zunge zergehen und eine Runde durchs Großhirn machen... na, kommen die Bilder da nicht schon ganz von selbst? Was soll man da noch groß schreiben? ;-)
Wir können diese nur bestätigen, die pure Schönheit der Inseln ist ebenso real wie alle anderen Klischees, die es über Fidji (und wahrscheinlich auch jedes andere Südsee-Inselparadies) gibt: die Traumstrände, die Freundlichkeit der Leute, die Blumen im Haar und Hawaii-Hemden am Leib (oder nennt man die hier eigentlich Fidji-Hemden?) und überall (am Flughafen, am Fährenterminal, in sämtlichen Inselressorts) Begrüßungsständchen mit, ähm, nennen wir es mal Fidji-Musik (Gitarre und Ukulele, beide gestimmt in Fidji-Dur, mehrstimmiger Gesang, die Mehrstimmigkeit analog zur Anzahl der Sänger, aber trotzdem irgendwie richtig, die inselparadiesische Variante des alpenländischen "Zuawi-Terzelns").
Dem Rat aller Fidji-Urlauber, die bisher unseren Weg gekreuzt haben, folgend, haben wir auf dem schnellsten Weg die Hauptinsel Viti Levu verlassen, und sind durch die Inselgruppe der Yasawas gehoppt. Es ist zwar die Nr.1-Touristenroute hier auf Fidji, dies aber zurecht im Vergleich mit den anderen 332 Inseln, die ebenfalls zu Hoheitsgebiet von Fidji gehören: Die Inseln sind wunderschön, es gibt genug Unterkünfte und das Herumkommen mit der Fähre ist einfach und noch einigermaßen erschwinglich, verglichen mit den Flügen oder mehrtägigen Überfahrten, die nötig sind, um andere fidjianische Inselgruppen zu erreichen. Denn wenn eine Überfahrt mehrere hundert Dollar kostet und laut Lonely Planet ein paar Stunden oder bis zu zwei Tagen dauern kann, dann übersteigt das leider sowohl unser zeitliches als auch unser monetäres Budget.
Die Yasawas, das heißt einerseits die schönste Seite von Fidji: Endlose Sandstrände mit mehr Türkisschattierungen auf einen Quadratmeter Wasser als an allen anderen Stränden der Welt zusammen; malerische Vulkaninseln; traumhafte Korallenriffs; Mini-Inselchen, die kaum mehr sind als ein runder Strand mit einem Palmenwald in der Mitte, usw. Aber unser "Urlaub von der Weltreise" hat auch seine negativen Seiten offenbart, vor allem, wenn das Wetter es nicht erlaubt, die oben genannten Sandstrände und Korallenriffs zu erkunden. Dann sitzt man nämlich nur sinnlos in seinem Bungalow oder im Speisesaal rum und bemerkt erst einmal das niedrige Niveau, das in einigen der Ressorts vorherrscht: primitive Unterkünfte, statt Matratzen nur einfache (und viel zu dünne) Schaumstoffunterlagen, das teilweise absolut miese Essen, den Teil der fidjianischen Tierwelt, den man eigentlich nie kennenlernen wollte, von fingerlangen Kakerlaken über ausgewachsene Mäuse bis zu handtellergroßen Spinnen, usw. Das alles genießt man dann, kartenspielenderweise oder über sein Tagebuch gebeugt, während draußen eine Mischung aus Salzburger Schnürlregen und Wellingtoner Winden an den oft wenig stabil wirkenden Gebäuden zerrt und zurrt. (P.S.: Wie üblich journalistisch nachlässig, aber touristisch wohl verständlich, haben wir nur die schöne Seite Fidjis bildlich festgehalten)
Zu allem Überfluß hat mich auch noch nach ein paar Tagen in zwei eher miesen Ressorts eine sehr defige Darmgrippe erwischt, und ich bin daher auf die Hauptinsel zurückgekehrt, um mich in der Zivilisation auszukurieren, während Lukas noch weiter die Yasawas erkundet hat. Dies sollte dann leider auch schon unsere vorzeitige Trennung bedeuten, denn zuerst hat Lukas seine "Inselrunde" verlängert, dann ich meinen Fidji-Aufenthalt überhaupt. Mangels wirklicher Kommunikationsmöglichkeiten konnten wir kein Treffen mehr arrangieren und so fand unser Abschied nach fast sechs Monaten gemeinsamer Reise nur zufällig auf der oben erwähnten Fähre statt: Er in einem Zubringerboot zur Fähre, ich auf einem anderen von der Fähre weg, drei kurz über den Motorenlärm zugeschriene Sätze und tschüss, viel Spaß noch.
Für mich, mittlerweile wieder genesen, ging es in den darauf folgenden Tagen noch weiter quer durch die Yasawas, Lukas' Weg dagegen führte ihn an diesem Tag zum Flughafen und von dort weiter Richtung LA. Am sich verdunkelnden Himmel konnte man allerdings schon erkennen, dass ich mich glücklich schätzen konnte, derjenige zu sein, der in Richtung festen Bodens unterwegs war und nicht noch einige Stunden auf der Fähre verbringen musste. Aber diese Geschichte erzählt Lukas am besten selbst:-)

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