Montag, 2. März 2009

Jedes Land braucht sein Malle. Oder: Die Gesellschaft macht’s

Von Langkawi, der nördlichsten malaischen Insel an der Westküste, ganz knapp unter der Grenze Thailand, erwarteten wir uns zum ersten Mal auf dieser Reise die endlosen weißen Sandstrände mit türkis-blauem Wasser und lächerlich billigem Bier, die wir so oft in (sehr sehr sehr) kurzen Pausen imBüro sabbernderweise via Google Earth bestaunt hatten. Sagen wir mal, diese Erwartung wurde zum größten Teil erfüllt: Die Strände waren sehr hell, das Wasser sehr hellblau und das Bier, dank Zollfreiheit, im Vergleich zum restlichen Malaysien wirklich sehr billig. Es war zwar klar, dass dies noch nicht der Weisheit schönster Strand sein kann, aber es war ja auch erst der Anfang unseres Insel-Hoppings und ein durchaus vielversprechender.
Zu diesen prinzipiell sehr guten Grundvorraussetzungen gesellten sich sowohl eine negative als auch eine positive Komponente. Das Negative: Oben erwähnte Badeparadies-Aspekte der Insel sind erstaunlicherweise recht weitverbreitet und leider nicht nur der kleinen, exklusiven Backpacker-Community bekannt, die wie wir alle Ziele abklappert, die der gelbe Lonely-Planet-Südostasien-Führer (auch: Die Bibel) anpreist. Dementsprechend war Langkawi, bzw. der Haupttouristenort Pantai Centang, ein malaischer Low-Level-Ballermann, vollgepflastert mit All-Inclusive-Resorts, Souvenirshops mit „hochwertigen“, „einheimischen“, „sinnvollen“ Produkten sowie westlich gestylten Bars, Irish Pubs und Restaurants, in denen man gleich mal für das Essen den zehnfachen Betrag dessen hinlegt, was wir von unseren restlichen Stops in Malaysien gewohnt waren. Und plötzlich bist du auch nicht mehr ein seltenes westlich aussehendes Gesicht mit einem übergroßen Rucksack in einer Stadt voller Asiaten, sondern gehörst zur Masse der badehosetragenden Westler, die zuviel Sonne und billiges Bier genossen haben.
Auf der positiven Seite steht dagegen das altbekannte Faktum (Achtung, liebe Kinder, gut aufpassen, hier kommt der wichtige Teil!), dass nicht der Ort, sondern die Leute den Spaß ausmachen. Und wie von einigen schon prophezeit, geht das Kennenlernen einfach, schnell und nach dem Schneeball-Prinzip: Schon auf der Fähre lernst du nette Leute kennen, auf der Taxifahrt ins Hotel verabredest du dich für den Abend auf ein Bier im lokalen Irish Pub, dann kommen zu eben diesem noch weitere Leute aus dem Hostel mit und schon ist eine supernette Runde komplett. Ein paar Bierchen am Strand vor der Reaggae-Bar bis spät in die Nacht, gemeinsame Ausflüge mit dem Auto über die Insel, große Karate-Kid-Sonnenuntergang-Fotosession am Strand (siehe Bilder), klingt wenig spektakulär, aber wie gesagt, die Gesellschaft, in unserem Fall, von Ben, Emily, Paul, Emma (aus England) und Joey (aus Schottland), macht den Unterschied.
Insgesamt also ein vielversprechender Start ins Insel-Hopping. Da Hopping aber auch ein kurzes Verweilen am jeweiligen Stop impliziert, waren wir nach zwei Tagen auch schon wieder dahin, am Sprung nach Thailand, nach Koh Lipe.

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