Sonntag, 1. März 2009

Warum? Ja, weil's am Weg liegt

Die Kündigung in der Tasche, das Blut voller Impfstoffe, das Zimmer ein einziger orange-blauer Haufen aus Loose- und Lonely Planet-Reiseführern, alles dreht sich nur noch um Rucksackgrößen, Reiseversicherungen und Round-the-world-Tickets. Es geht los.

Ja, liebe Leute, es geht wirklich los: Mitte Jänner starten wir. Ab durch die Mitte, der Sonne entgegen, ab ins Unbekannte gen Osten. Dabei nehmen wir alles mit, was geographisch und emotional am Weg liegt, auf der Suche nach frischen Ideen, großen Visionen, neuen Freunden, wahrer Liebe, grenzenloser Freiheit, dem.... oh, sorry, Berufskrankheit nach zwei Jahren Frondienst in einer PR-Agentur... immer diese effektüberladene Phrasendrescherei... Also, der wahre Sinn der Reise: geile Strände, Tonnen an coolen Fotos und ganz viel Neid bei der Rückkehr... Nein, das ist jetzt doch etwas verkürzt (wenn wohl auch nicht ganz unwahr).

OK, worum geht's wirklich… Aus heutiger Sicht gesehen: Es passt einfach. Genau jetzt, genau so und genau darum. Klingt blöd, is aber so: Der Job war grade frustrierend genug, das Konto grade voll genug, der Kopf grade frei genug und das Hirn grade verrückt genug, um zu sagen: "Ja, das muss jetzt sein. Bevor wir uns ins nächste Büro setzen, uns 10h täglich die Augen eckig schaun, von Jour fixe zu Jour fixe tingeln und uns unsere Zeit wieder mit PTs, PKs, pdfs und anderen unsympathischen Akronymen vertreiben, bevor das vielleicht wieder losgeht, müssen wir nochmal raus hier. Frische Luft schnappen.“ Dschungelluft in Taman Negara. Inselluft auf Ko Tao. Strandluft auf den Fidji-Inseln und in Rio. Großstadt-Luft in Singapur, Bangkok, Saigon, Sidney, Melbourne. Tempelluft in Angkor Wat. Felsenluft am Ayer's Rock. Bergluft in Neuseeland. Einfach die Welt sehen. Oder zumindest das davon, was halt am Weg liegt.

Worum es dann wirklich ging, wissen wir in Wahrheit selbst erst in guten 8 Monaten, wenn wir wieder heimatlichen Boden betreten. Ob wir in Kambodscha die große Lebensvision bekommen oder nur die Malaria; ob wir in Chile den Sinn des Lebens finden oder nur übermäßig viel guten Rotwein; ob einer von uns auf Ko Tao die Liebe seines Lebens trifft oder wir dort nur den Monsun kennenlernen; das wird sich alles weisen.

Aber was auch immer da auf uns zukommt, wir nehmen es mit. Es liegt ja eh am Weg.

FOTOS gibts ab sofort regelmäßig unter http://www.flickr.com/photos/24284462@N04/collections/72157612926579737/

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